Menschen aus Südamerika und weiteren Regionen durchqueren auf dem Landweg den kolumbianisch-panamaischen Darien-Dschungel, eine der topografisch herausforderndsten Regionen der Erde, um die Vereinigten Staaten zu erreichen und ihren amerikanischen Traum zu verwirklichen. Im Dschungel werden die Migrant*innen Opfer natürlicher und menschlicher Gefahren, was wiederum beweist, dass die Universalität der Menschenrechte, wie das Recht auf Leben und Migration, in Frage gestellt wird. Wer ist für dieses Phänomen verantwortlich? Wer hat Anspruch auf Entschädigung? Was ist die Verantwortung der Aufnahmeländer? Die Performance soll die Kosmologien der lateinamerikanischen Träume vom Fortschritt sowie die zugrunde liegende Makropolitik hinter dieser humanitären Krise als lebende Nachwirkung der Kolonialisierung beleuchten.
Santiago Mariño ist Choreograph, Tänzer und Lehrer und lebt in Deutschland. Er arbeitete in verschiedenen Unternehmen in Kolumbien und tourte zehn Jahre lang durch Südamerika und Europa. Derzeit studiert er M.A. „Choreographie und Performance“ an der Hessischen Theaterakademie und arbeitet als freischaffender Künstler, der Verbindungen zwischen Performance, Tanz und Dekolonialität herstellt.
Juan Camilo Rojas Arevalo ist ein kolumbianischer Tänzer mit einem Abschluss in Darstellender Kunst, der sich auf zeitgenössischen Tanz spezialisiert hat. Er hat in Kolumbien unterrichtet, ist in ganz Lateinamerika aufgetreten und war kürzlich in Carmen an der Frankfurter Oper zu sehen. Er lebt inzwischen in Deutschland, arbeitet freiberuflich, unterrichtet und sucht nach Kooperationen, um durch Tanz andere zu inspirieren und Neues zu kreieren.